Jeder hat eine oder mehrere Gaben und Talente, die ihm oder ihr von Geburt an innewohnen. Das, worin wir gut sind, ist meistens auch das, was wir wirklich gerne und mit Leidenschaft tun. Ich war zum Beispiel schon von Kindestagen an immer sehr begabt in allem Kreativen, sei es Zeichnen, Malen, Schreiben, Singen, Reden, Geschichten ausdenken und so vieles mehr. Darin lag von Anfang an mein Talent. Aber Gaben, mit denen man gesegnet ist, wollen geschult werden, damit sie nicht verkümmern. Sie können unser Leben bestimmen – wenn wir es zulassen.
In der heutigen Zeit, in der bestimmte Talente, insbesondere Künstlerische, schnell als Träume abgetan werden, die nie wirklich gelebt werden können in einer Welt, in der man Geld verdienen muss, wird es uns allerdings nicht sehr leicht gemacht, diese Talente weiter auszubauen – insbesondere im Hinblick auf das Berufliche. Gerade kreativen und künstlerischen Vorlieben haften noch immer negative Glaubenssätze wie "Brotlose Kunst" oder "Als Künstler verdient man nichts" an. Dabei sind es die Menschen der Muse, die der Welt Erleichterung verschaffen, sie erfreuen und unterhalten – in Zeiten der Pandemie waren es gerade Kreative und Künstler, die für Ablenkung und einen Blick für das Schöne sorgten.
Talente sind Gaben, die dazu bestimmt sind, sie in die Welt hinauszutragen. Unser besonderes Können in bestimmten Feldern unter Verschluss zu halten, wäre eine Vergeudung des uns innewohnenden Potenzials. Das wäre so, als ob man ein wertvolles Geschenk ablehnte – durch sein Nicht-Nutzen geriete es mehr und mehr in Vergessenheit. Und irgendwann, wenn genug Zeit vergangen ist, bliebe davon nichts mehr übrig, außer die Erinnerung an etwas, das einmal die Kraft zum Strahlen gehabt hätte.
In der letzten Zeit beschäftigte mich dieses Thema der eigens innewohnenden Begabungen sehr intensiv. Geht es wirklich immer darum, diese Begabungen auch wirklich auszuleben? Ist es vielleicht sogar unsere Verpflichtung sie einzusetzen, vor allem da, wo es eigentlich darum geht, ernst zu bleiben – im Beruflichen? Und muss man wirklich dabei ernst bleiben? Oder besteht doch die Option, sich spielerisch fallen zu lassen und es einfach zu tun – auch auf das Risiko hin, zu fallen?
Begabungen und Talente sind für mich eine Verantwortung, die wir tragen, sie bestmöglich zu kanalisieren und in die Welt hinauszutragen. Es sind innere Geschenke, die wir im Außen strahlen lassen können, um damit ein Licht in anderen zu entzünden, sie zu inspirieren und dazu anzuhalten, es uns gleichzutun – auf ihre Weise, mit ihren Gaben.
Mit diesem Beitrag möchte ich dich dazu ermutigen, dich zu fragen, wo deine ganz persönlichen Talente und Stärken liegen. Wir dürfen uns unser Potenzial, das wir in diese Welt mitbringen, wieder bewusst machen und uns wie ein Kind daran erfreuen – an dem, in dem wir gut sind. Das ist das Licht, für das wir verantwortlich sind.
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